Forza Vicenza – Auslandspraktikum gestartet!
Das Auslandspraktikum in Vicenza ist gestartet. Die ostbrandenburgischen Lehrlinge haben sich in den Gastfamilien eingelebt und starten jetzt mit unserem Partner #EUROCULTURA in eine spannende Zeit bei italienischen Handwerksbetrieben. Wir wünschen gutes Gelingen.
Arbeitsbericht Hannes Albrecht
Zuallererst möchte ich mich bei der Handwerkskammer Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg und Mateusz Krzyzanowski , dem Mobilitätsberater, der mir bei allen Fragen, die ich bezüglich des Praktikums oder des Aufenthaltes hatte, mit Rat und Tat zur Seite stand. Ebenfalls möchte ich meinem Ausbildungsbetrieb, der Drei Schilde Gebäudeservice GmbH & Co. KG, danken, der mir die Gelegenheit gab, am Auslandspraktikum teil zu nehmen.
Nach Ablauf der drei Wochen Italien kann ich sagen: Es hat sich gelohnt! Währen meines Aufenthalts gab es sehr anstrengende Tage und Tage die schnell vorüber gingen. Im Nachhinein fällt mir aber nichts Negatives ein, was ich aus meiner Sicht darüber berichten könnte. Die Kammer hat den Ablauf gut organisiert. Sehr gut gefiel es mir, dass ich zusammen mit anderen Azubis in einer WG wohnte. Ich musste mich also mit den anderen arrangieren was die alltäglichen Abläufe nach der Arbeit anging. Dazu gehörten auch die Abende in der Gemeinschaftsküche oder die gemeinsamen Ausflüge in die Stadt und aufs Land. Die ich in Erinnerung behalten werde.
Mein Ausbildungsbetrieb lag innerhalb des Stadtgebietes, so dass ich keine Schwierigkeiten hatte, die Treffpunkte zu erreichen, von denen es zu den jeweiligen Baustellen ging. Ich hatte das Glück, in den drei Wochen mit dem Geschäftsführer des italienischen Malerbetriebes zu arbeiten. Die Arbeiten waren sehr abwechslungsreich. Zu meinem Erstaunen war die erste Baustelle eine Luxusvilla aus dem 18. Jahrhundert. Danach arbeitete ich u.a. in Privatwohnungen, Leerwohnungen (vor der Fertigstellung), an Hausfassaden im Sockelbereich, Treppenhäusern und zu guter Letzt an der Fassade eines Einfamilienhauses.
Ich erlernte die Anwendung der venezianischen Spachteltechnik, die in Italien erstaunlicherweise zum Standard in Innenräumen gehört. Wir rüsteten zusammen eine Fassade ein und verputzten diese anschließend.
Der Aufenthalt in Vicenza half mir selbständiger und zielorientierter zu werden. Ich konnte mich sehr gut auf Englisch mit den italienischen Kollegen verständigen. Die eine oder andere italienische Vokabel lernte ich auch – für mehr reichte die Zeit leider nicht.
Die Atmosphäre in Vicenza war einfach einmalig. In den ersten Tagen hatte ich noch die deutsche Arbeitsweise im Blut, was natürlich meinen Kollegen vor Ort auffiel. Sie sagten, ich solle mich nicht abhetzen. Was für mich anfangs etwas schwierig war, sich aber letzten Endes dann doch einspielte. Meine italienischen Kollegen waren aber keinesfalls gemächlich in dem was er tut. Sie arbeiteten mit viel Freude und legten sehr viel Wert auf das Erscheinungsbild. Deshalb wird bei größeren Bauvorhaben zuerst der genaue Ablauf erörtert, sodass es zu keinen Problemen kommt.
Ich hatte in der ersten Woche noch einige Schwierigkeiten, hauptsächlich wegen der Sprachbarriere. Aber spätestens in der zweiten und dritten Woche hatte ich regelrechten Spaß am Arbeiten mit meinen italienischen Kollegen. Die Ruhe und Gelassenheit gegenüber den anfallenden Aufgaben fehlt mir schon jetzt. Jetzt nach dem Auslandspraktikum gehe ich die Dinge wesentlich gefasster und selbstsicherer an.
Ich kann diese Auslandserfahrung in meiner Branche nur weiter empfehlen. Bekäme ich solch ein Angebot wieder, wäre meine Antwort ein klares Ja.
Der Beitrag Auslandspraktikum 2019 in Vicenza erschien zuerst auf Berufsbildung der Handwerkskammer Frankfurt (Oder) - Region Ostbrandenburg.