Mein Arbeitstag bei Synthesis begann um 8:30 Uhr. Da ich meistens schon 8:00 Uhr mit dem Bus ankam, hatte ich gemütlich Zeit allen „Hallo“ zu sagen und mich fertig zu machen.
Ich arbeitete meistens mit Antonio zusammen, einem der Tischler bei Synthesis. Also ging ich zuerst zu ihm und wir schauten uns die Zeichnungen für die aktuellen Aufträge an. Dann planten wir den Arbeitstag, wobei sich die Kommunikation als schwierigste Bürde herausstellte. Er spricht Italienisch und ein paar Wörter Englisch und ich Englisch mit ein paar Wörtern Italienisch, die ich aufgeschnappt habe. Aber meistens konnten wir uns dann doch gut mit Hilfe von Mimik, Gestik und Zeichnungen verständigen.
Meine Aufgaben bestanden dann meistens aus dem Zuschnitt von Bauteilen, der Montage dieser oder ich half Antonio beim Verleimen und der Montage von größeren Teilen.
Das Ganze war sehr herausfordernd, da Antonio immer sehr genau arbeitet. Er räumt sich eine Toleranz von 0,1 mm ein.
Von Zeit zu Zeit half ich auch anderen Mitarbeitern von Synthesis bei ihren Aufgaben. Zum Beispiel bei dem Bauen von Paletten oder beim Probeaufbau besonders großer Konstruktionen. Es kamen auch eintönigere Aufgaben vor. Einen Teil meiner Zeit bei Synthesis verbrachte ich mit dem Anfahren von Kanten mit der Kanten-Anleim-Maschine, dem Verpacken von fertigen Produkten, dem Bedienen der Tischunterfräse, dem Schleifen oder der Bedienung der Platten-Zuschnitt-Maschine. Doch auch diese Arbeiten gingen leicht von der Hand, da die Zusammenarbeit mit den meisten Mitarbeitern bei Synthesis sehr angenehm war.
Nach 8 Stunden Arbeit (mit einer Stunde Pause dazwischen) war mein Arbeitstag vorbei, ich packte sehr gemütlich meine Sieben-Sachen zusammen und mache mich auf den Weg, da ich noch eine halbe Stunde auf den Bus warten musste. Da unsere Unterkunft direkt im Zentrum Vicenzas lag, nutzten wir die Zeit nach der Arbeit mit der Erkundung der Stadt und dem abendlichen Entspannen in den nahe gelegenen Parks. Am Wochenende unternahmen wir Ausflüge in der Gegend. Wir hatten die Gelegenheit, uns Venedig und Verona anzugucken, ich war Fels-Klettern in Lumignano und auch in Vicenza haben wir das gute Wetter genutzt um diese kleine und sehr gemütliche Stadt mit ihren vielen Parks und historischen Gebäuden zu genießen.
Insgesamt habe ich das Praktikum genossen und bin froh, diese Möglichkeit bekommen zu haben. Ich habe natürlich viel Zeit mit der Arbeit und dem Fahrweg verbracht und hätte gerne mehr Freizeit gehabt. Aber ich konnte auf jeden Fall den Arbeitsalltag eines italienischen Tischlers kennen lernen und Vicenza und Umgebung kennen lernen.
Der Beitrag Tim Wagner – ang. Tischler erschien zuerst auf Berufsbildung der Handwerkskammer Frankfurt (Oder) - Region Ostbrandenburg.